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Fakten & Zahlen

Lebenslauf
Das Feldbergrennen war eine Motorsportveranstaltung, die in mehreren Etappen zwischen 1920 und 1954 im Taunus stattfand. Gefahren wurde in verschiedenen Klassen für Motorräder und Automobile. Der Verlauf der Rennstrecke wurde über die Jahre mehrfach modifiziert.
Die Ursprünge des Rennens liegen in einem Bergrennen, das ab 1921 auf einer etwa acht Kilometer langen Strecke durchgeführt wurde.
1935 wurde die Strecke auf zwölf Kilometer erweitert. Einer der bekanntesten Sieger dieser Zeit war Hans Stuck, der 1928 im Austro-Daimler gewann. In den 1930er-Jahren konnten sich am Feldberg unter anderem Paul Pietsch auf Alfa Romeo sowie Hans Stuck und Bernd Rosemeyer auf Fahrzeugen der Marke Auto Union durchsetzen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Rennen am 1. Oktober 1950 wieder aufgenommen. Gefahren wurde nun auf einem 11,6 Kilometer langen Rundkurs mit Start und Ziel östlich von Oberreifenberg. Die Strecke verlief in Höhenlagen zwischen rund 500 und 680 Metern über dem Meeresspiegel. Zum Teilnehmerfeld zählten zahlreiche Spitzenfahrer der damaligen Zeit, darunter die DKW-Piloten Hermann Paul Müller und Ewald Kluge. In der Sportwagenklasse bis 1100 cm³ siegte Walter Glöckler mit einem Eigenbau auf VW-Basis.
Zwischen 1951 und 1954 zählte das Feldbergrennen zur Deutschen Motorrad-Meisterschaft. Die Veranstaltungen zogen jährlich über 100.000 Zuschauer an.
Am 18. Juli 1954 fand das letzte Feldbergrennen statt. Es war als internationaler Wertungslauf zur Deutschen Motorradmeisterschaft ausgeschrieben. Obwohl die Werksmannschaft von NSU nicht antrat, dominierten deren Fahrzeuge – insbesondere die Sportmax – in der Klasse bis 250 cm³. Walter Reichert aus Ingelheim am Rhein gewann das Rennen über 13 Runden (150,488 km) mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 105,0 km/h vor Fritz Kläger (Freiburg im Breisgau) und Hubert Luttenberger auf einer Adler. In der Klasse bis 350 cm³ siegte August Hobl (DKW) mit 112,4 km/h vor drei australischen Fahrern auf Norton. Die 500er-Soloklasse gewann der Australier Jack Ahearn (Norton, 112,6 km/h), der nach dem Rennen jedoch schwer stürzte.
Im Gespannrennen über zehn Runden kam es ebenfalls zu einem Unfall: Der britische Weltmeister Eric Oliver stürzte, sodass der Sieg an das BMW-Gespann Wilhelm Noll / Fritz Cron ging (105,2 km/h), gefolgt von Fritz Hillebrand / Manfred Grunwald, Willi Faust / Karl Remmert und Walter Schneider / Hans Strauß. Trotz ungünstiger Wetterbedingungen verfolgten rund 50.000 Zuschauer das Rennen. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit der 125-cm³-Klasse, in der Horst Fügner (Chemnitz, IFA) vor Karl Lottes (MV Agusta) und Erhart Krumpholz (IFA) gewann.
Für das Jahr 1955 forderte die Oberste Motorsport-Kommission (OMK) bauliche Veränderungen an der Strecke, die jedoch nicht umgesetzt wurden. In der Folge wurde das Rennen eingestellt. Zusätzlich führte das verheerende Unglück beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans im selben Jahr dazu, dass viele Motorsportveranstaltungen in Europa abgesagt oder langfristig ausgesetzt wurden.
Der Rundenrekord auf der Feldbergstrecke wurde von Schorsch Meier auf BMW mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 119,1 km/h aufgestellt.